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Harald Hildwein

Harald Hildwein

Glossar

Systemisches Coaching

Der Systemische Ansatz findet in verschiedenen Beratungs-, Coaching-, Therapie- und Supervisions-Formaten Anwendung und eignet sich für die Arbeit mit Führungskräften und Unternehmen sowie Privatpersonen, Paaren und Familien gleichermaßen. Es wird davon ausgegangen, dass Mitglieder sozialer Systeme mittels Handlungen und Sprache Wirklichkeiten erzeugen und diese über spezifische Muster und Interaktionsprozesse aufrechterhalten. Solche Muster entstehen u.a. in den gewohnten „Systemen“ unserer sozialen Welt – z. B. Familien, Teams und Organisationen. In der Systemischen Praxis sollen Kompetenzen und Handlungsmöglichkeiten aufgabenbezogen, ressourcen- und lösungsorientiert erweitert werden. Die Rat- und Hilfesuchenden werden in ihrer Autonomie ernstgenommen und als „Experten und Expertinnen ihrer selbst“ verstanden. Im systemischen Coaching betrachten wir also den Menschen in seinem gesamtheitlichen Umfeld. Egal was im Umfeld passiert, es hat Auswirkungen auf den Menschen. Wenn der Mensch an sich etwas verändert, hat das wiederum Auswirkungen auf das Umfeld. Was immer der Mensch verändern möchte, gilt es vorsichtig zu tun und zunächst im Kleinen auszuprobieren. Wenn es gut ist, dann macht Mensch mehr davon, wenn nicht, suchen wir etwas anderes. Du bestimmst Inhalt, Tiefe und Richtung der Arbeit, ich leite den Prozess und sorge für zielgerichtetes Arbeiten.

Mediation

Mediation bedeutet Vermittlung und ist ein Weg, Meinungsverschiedenheiten und Konflikte gemeinschaftlich, eigenverantwortlich und konstruktiv zu lösen. Als außergerichtliches, strukturiertes und vertrauliches Verfahren basiert Mediation ganz wesentlich auf Freiwilligkeit und Ergebnisoffenheit. Ziel ist, Win-Win-Lösungen für alle Konfliktparteien zu finden. Unter Führung einer unabhängigen und neutralen dritten Person – eines qualifizierten Mediators/einer Mediatorin – erarbeiten die Beteiligten eine einvernehmliche Lösung. 

Ressourcenorientierung

Ressourcenorientierung meint eine grundsätzliche Haltung in psychosozialen Arbeitsfeldern. Sie findet ihren Ausgangspunkt in der Annahme, dass jedes Individuum Kraftquellen, Fähigkeiten, Fertigkeiten, Kompetenzen und Potenziale in sich trägt, mit deren Unterstützung auch herausfordernde Situationen bewältigt werden können. Als Coach gehe ich immer davon aus, dass Mensch neben den störenden Themen bzw. Problemen auch die Lösungen kennt. Meine Aufgabe ist es, ihm oder ihr zu helfen, diese Lösungen zu erkennen und für sich zu akzeptieren.

Aufstellungsarbeit

In der systemischen Aufstellungsarbeit werden Mitglieder eines Systems – z.B. einer Familie, Organisation oder eines Unternehmens – einzeln positioniert bwz. “aufgestellt” und miteinander in Beziehung gesetzt. Dadurch lassen sich Probleme und Störungen strukturieren. Zusammenhänge innerhalb eines Systems werden visualisiert und wiederkehrende Beziehungsmuster und -konstellationen transparent gemacht. Damit verbundene Emotionen können durch sogenannte Wahrnehmungsrepräsentanten auch für nicht anwesende Systemangehörige aufgedeckt werden. So lassen sich Fährten finden, die zu einer erfolgreichen Veränderung führen.

Aktives Zuhören

Das Aktive Zuhören ist die Königsdisziplin des Zuhörens und fußt auf dem sogenannten Aufmerksamen Zuhören. Hier schenkt der Zuhörende seinem Gegenüber ungeteilte Aufmerksamkeit, unterbricht den Redenden nicht und hält konstant Blickkontakt. Das Aktive Zuhören ist darüber hinaus gekennzeichnet durch den aufrichtigen Versuch, den anderen wirklich zu verstehen. Carl R. Rogers, der humanistisch geprägte Begründer der klientenzentrierten Gesprächs-Psychotherapie, entwickelte das Konzept des active listening. Die folgenden Elemente gelten als Basis:

 

– Empathische und offene Grundhaltung

– Authentisches und kongruentes Auftreten

– Akzeptanz und positive Beachtung des Gegenübers

 

Beim Aktiven Zuhören geht es also darum, sich voll und ganz auf die andere Person in ihrem So-sein einzulassen. Die eigene Meinung tritt dabei in den Hintergrund, auch nonverbal zeigt sich eine konzentrierte und geduldige Zugewandtheit.

Heldenreise

Die Heldenreise oder auch Hero’s Journey ist ein intensives Coaching-Tool und basiert auf dem 1948 erschienen Werk „The Hero With A Thousand Faces“ des US-amerikanischen Autors und Mythologen Joseph Campbell. Darin setzt sich Campbell mit kulturübergreifenden, z.T. jahrtausendealten Heldenerzählungen auseinander und beschreibt ausgeprägte archetypische Übereinstimmungen dieser Überlieferungen: Der Held oder die Heldin findet die eigene Mission, begegnet inneren und äußeren Widerständen, übernimmt mutig Verantwortung für sich selbst und leistet schließlich einen eigenen, individuellen gesellschaftlichen Beitrag. 

Das Coachingduo Robert Dilts (Mitbegründer des NLP) und Steven Gilligan (Hypnotherapeut nach Milton H. Erickson) erarbeitete nach diesen Prinzipien das Selbstentdeckungs- und Veränderungsformat The Hero’s Journey.

Im Coaching bedeutet die Heldenreise ein transformatives Übergangsritual zur ganzheitlichen Selbsterfahrung und knüpft an traditionelle Rituale indigener Kulturen an. Die tiefgehende innere Reise soll Ängste lösen, Wachstum fördern und eigene Potenziale erlebbar machen. 

Ein Mix aus kreativen Methoden und Grundlagen der Humanistischen Psychologie integriert dabei Verstand, Körper und Gefühl gleichermaßen. Die Heldenreise wird meist als 7-tägiges Intensivseminar auf gestalttherapeutischer Basis angeboten und ist für Menschen jeden Alters geeignet. 

Intervention

Intervention meint eine von außen initiierte Einflussnahme auf ein System, indem das für das System relevante Umfeld verändert wird, um Lösungsprozesse zu kreieren. Im Coaching greift der Coach mit konkreten Methoden und Techniken, z.B. bestimmten Fragetechniken, direkt ins Geschehen ein, um den Coachee dazu anzuregen, eingefahrene Denkmuster, Handlungsroutinen und emotionale Abläufe zu reflektieren und zu verändern.